Das hatten sich die Denksportler vom Bürgerhaus Mahndorf ganz anders vorgestellt, als sie sich – an diesem ganztägig verregneten Sonntag – auf den Weg zu der 4.Mannschaft der Bremer Schachgesellschaft von 1877 machten. Standen die Gastgeber doch vor dem Spiel auf dem 10. (und damit letzten) und die Mahndorfer auf dem 4.Tabellenplatz. Nach der Niederlage am letzten Spieltag gegen den SC Vahr wollte man heute unbedingt zwei Mannschaftspunkte mit nach Hause nehmen um damit vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern.
Nach zwei schnellen Remisen von Malte Hentrop (Brett 4), der in der Spanischen Eröffnung mit den schwarzen Figuren antrat und kurz darauf von Claus Strümpler (Brett 8) in der Philidor-Verteidigung, der seinem um exakt 250 DWZ-Punkten schwereren Gegner in leicht vorteilhafterer Stellung (Routinier Claus hatte frühzeitig in der Eröffnung einen Mehrbauern verspeist) ein Remis abnahm stand es 1:1.
Ungefähr 3 Stunden dauerte es bis die Gastgeber durch einen Sieg an Brett 2 gegen Okyar Kizilirmak in Führung gingen. Okyar musste sich in einem ungleichfarbigen Läuferendspiel – wobei sein Gegner einen entfernten Mehr-/Freibauern besaß – schließlich beugen.
Georg Wurdig (Brett 5) konnte sich in einem Damenbauernspiel leider keinen Vorteil erspielen, so dass er nach dreieinhalb Stunden dem Remisangebot seines Gegners zustimmte.
Thomas Angermann (Brett 3) steuerte ebenfalls einen halben Brettpunkt bei, da auch er in einem materiell ausgeglichenen Bauernendspiel keinen Gewinnweg fand.
Kurz vor der Bedenkzeitkontrolle musste sich Matthias Kohn (erneut am Spitzenbrett) dem Druck seines Kontrahenten geschlagen geben, nachdem er zuvor lange Zeit eine gute Stellung auf dem Brett hatte.
Seine erste Niederlage hinnehmen (nachdem er zuvor 6 Punkte aus 6 Partien holte!!!) musste heute Daniel Genath (Brett 7) in der Schottischen Eröffnung. Sein Gegner konnte Daniel durch seinen stürmischen Angriff einen Zug vor einem „erstickten Matt“ zur Aufgabe bewegen.
Die längste Partie des Tages (in Zügen und in Stunden) lieferte sich Timo Block an Brett 6. In der Eröffnung auf Sieg spielend (Springeropfer gegen 2 Bauern) gelang es seinem Opponenten das Matt abzuwenden und in dem darauffolgenden Mittelspiel die verlorenen Bauern wieder zurückzuerobern, so dass es nach einer Niederlage unseres Jugendspielers aussah.
Aber Timo bewies wieder einmal mehr, dass er durchaus Sitzfleisch besitzt und konnte den Gegner so sehr unter Druck setzen, dass dieser seine Mehrfigur wieder zurückopfern musste um Schlimmeres zu verhindern. Timo war drauf und dran sich eine weitere Dame zu holen, da er mit einem weit aufgerückten Bauern kurz vor der Umwandlung stand. Schlussendlich ging auch diese Partie nach knapp sechs Stunden Unentschieden aus.
Die Bremer SG konnte sich durch den 5,5 : 2,5-Heimsieg um drei Plätze verbessern und von den beiden Abstiegsplätzen verabschieden.
Die Schachfreunde vom Bürgerhaus Mahndorf müssen nun unbedingt am nächsten Spieltag gegen die Spielgemeinschaft aus Stotel/Loxstedt gewinnen um nicht in die Abstiegszone abzurutschen!
Autor: Georg